OP – Methoden

Omega-Loop oder aber auch Mini-Magenbypass genannt.

Der Omega-Loop/Mini-Magen-Magenbypass ist eine spezielle Form der Magenbypass-OP, die 1997 Robert Rutledge als Modifikation des Standart-Billroth-II- Verfahrens entwickelte und erstmals einführte.

Der Mini-Magenbypass erzeugt einen langen, schmalen Magenschlauch entlang seines rechten Randes. Eine Schlaufe des Dünndarms wird etwa 180 cm vom Beginn des Darms entfernt in dieses „Röhrchen“ eingehängt und eingehackt. Ein Vorteil gegenüber dem klassischen Roux-Y-Magenbypass ist, dass nur eine neue Verbindung (Anastomose) zwischen dem Magenpouch und dem Dünndarm hergestellt wird.

Entgegen dem Mini-Magenbypass muss beim Roux-Y-Bypass eine weitere Dünndarmverbindung angelegt werden. Aus diesem Grund wird diese Bypassform international auch One-Anastomosis-Gastric-Bypass (Ein-Anastomosen-Magenbypass) genannt (OAGB/MGB). Wegen der Einfachheit der OP-Technik, dem verringertem OP-Risiko und guten Ergebnissen wird diese Magenbypass-Operation weltweit zunehmend häufig eingesetzt.

Bei der Operation eines Omega Loop/Mini-Magenbypass, wird an der Innenseite des Magens ein schlauchförmiger etwa 50 ml fassender Vormagen / Magenpouch gebildet. Der Dünndarm wird ausgemessen und mit dem Magenpouch verbunden, wobei eine bestimmte Strecke des Dünndarms (150cm bis 200cm) von der Nahrungspassage ausgeschlossen wird. Bei dieser Operation wird der Dünndarm nicht durchtrennt. Der Hauptteil des Magens wird ausgeschaltet, verbleibt jedoch im Patienten. Ein Vorteil dieser Operationstechnik ist, dass der Magenbypass auch bei einer extrem viszeralen Verfettung (Bauchfett) einfacher durchgeführt werden kann.

Der Hauptmechanismus für den Gewichtsverlust ist die Nahrungsrestriktion, das frühe Sättigungsgefühl. Hormonale Veränderungen (GLP-1 = Glucagon-like Pep, es handelt sich um eines der Darmhormone, das als Reaktion auf die Nahrungasufnahme ausgeschüttet wird.) dertide-1, PYY = Das Peptid YY, kurz PYY, ist ein Peptidhormon, das aus 36 Aminosäuren aufgebaut ist und vorwiegend im Ileum gebildet wird. Strukturell ist es mit dem Neuropeptid Y und dem pankreatischen Polypeptid (PP) verwandt. Es wird beim Menschen in den endokrinen Zellen des Menschen gefunden und dort freigesetzt), Ghrelin (Ghrelin ist eines der wichtigsten Stoffwechselhormone. Es wird in der Magenschleimhaut und Bauchspeicheldrüse freigesetzt, es reguliert den Botenstoff unser Hunger- und Sättigungsgefühl. Wegen seiner appetitanregenden Wirkung wird Ghrelin auch als “Hungerhormon” bezeichnet. ) und eine milde Malabsorption von Fett durch Gallensäure-Re-Absorption in der zuführenden Darmschlinge unterstützen die Gewichtsabnahme und verbessern die Insulinausschüttung.

Durch dieses Verfahren werden adipositasbedingte Komorbiditäten insbesondere ein Diabetes sehr effektiv behandelt. Die Langzeitdaten beim Gewichtsverlust zeigen für den Omega-loop-Bypass einen Vorteil von zehn bis 15 Prozent gegenüber dem Roux-Y-Magenbypass.

Ein möglicher Nachteil dieses Verfahrens ist ein Säure- oder Gallenreflux und es können sich Magengeschwüre (Ulkus) im Bereich der Verbindung zwischen Magen und Dünndarm bilden. Fraglich ist, ob ein dauerhafter Gallensäurenreiz eine Entartung der Schleimhaut der Speiseröhre hervorrufen kann. Zur Vermeidung wird ein möglichst langer Magenpouch verwendet. Selten benötigen Patienten nach Omega loop-Bypass eine Revisions-Operation zur Beseitigung des Reflux.

Inzwischen wird dieses Verfahren als Standardverfahren in allen Altersgruppen eingesetzt. Gründe, die den Chirurgen dazu bewegen den Omega loop-Bypass als Operation zu wählen, können eine massiv vergrößerte Leber oder extrem enge Verhältnisse im Bauchraum während der Operation sein, was die Durchführung einer zweiten Darmverbindung erschwert.

Ein Dumping, welches nach Roux-Y-Magenbypass häufiger auftreten kann, ist nach Omega-loop-Magenbypass seltener.

Aus diesem Grund werden Patienten vor der Durchführung einer Magenbypassoperation sowohl über den Roux Y- Magenbypass als auch über den Omega-loop-Bypass aufgeklärt, da die Entscheidung über die Verfahrenswahl auch vom intraoperativen Befund abhängig ist.

Die Magenbypassoperation wird laparoskopisch über 4-5 kleine Einstiche in die Bauchdecke durchgeführt .

Vor der Operation ist eine zweiwöchige Eiweiß/Flüssigphase einzuhalten.

Ziel ist die Verkleinerung der Fettleber und Verminderung des Fettes im Bauchraum. Ihre Unterstützung ist für eine schnellere und sicherer durchführbare Operation wichtig. Zudem führt eine präoperative Gewichtsreduktion von ca. 5 % des Körpergewichtes zu einer besseren langfristigen Gewichtsabnahme.

Eine Änderung des Essverhaltens und daraus resultierend des Lebensstils ist wie bei jedem adipostias chirurgischen Eingriff für den Erfolg unabdingbar. Eine lebenslange Supplementation von Vitaminen und Spurenelementen ist erforderlich, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Wussten Sie schon?

Wusstest du, dass der Schlauchmagen ursprünglich aus 2 Operationen bestand? Für Menschen mit krankhafter Adipositas war es zu gefährlich, den Eingriff in einem Zug durchzuführen. Um im Vorfeld etwas Gewicht zu verlieren, wurde zunächst ein Schlauchmagen angelegt. Die Umleitung im Dünndarm folgte zu einem späteren Zeitpunkt. Doch für manche Menschen war der Sleeve schon genug. So kam es, dass der Schlauchmagen als eigenständige Operation durchgeführt wurde.

Operationsart mit intakten Pylorus

Ein Schlauchmagen und BPD-DS sind die einzigen Operationsarten mit einem intakten Pylorus. Der Pylorus („Pförtner“ auf Griechisch) ist der Schließmuskel zwischen Magen und Dünndarm. Er ist geschlossen, damit die Nahrung im Magen bleibt und die Verdauungssäfte ihren Dienst tun können. Ab und zu öffnet sich der Schließmuskel kurz, um kleine Nahrungsstücke in den Dünndarm zu lassen. Dies hilft bei der Aufnahme von Nahrung, Vitaminen und Mineralien. Ohne Pylorus sind die Nahrungsbrocken zu groß. Dadurch wird die Aufnahme von Nährstoffen erschwert.